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24-Stunden-Schwimmen – Hoyerswerda – 13.-14.09.2008

Nachdem ich im letzten Jahr „Blut geleckt“ hatte, als ich für Hoyerswerda geschwommen bin, haben wir es dieses Jahr geschafft, eine eigene Mannschaft zu stellen. Das heißt, der DSC und USV TU Dresden haben zusammen eine kleine, aber kräftige Truppe zusammen bekommen. Wir waren im Mittel nur 12 Schwimmer, mal kurzzeitig mehr, mal aber auch weniger. Damit hat jeder eine sehr hohe Last zu tragen. Das 24h-Schwimmen in Hoyerswerda wird in einer warmen 25m-Halle geschwommen. Will man da große Umfänge erreichen, muss die Mannschaft die gesamte Zeit im 50m-Wechsel durch schwimmen. Angesichts der kleinen Gruppe haben wir die eine modifizierte Taktik vom SSV Hoyerswerda eingesetzt: Wir teilten uns in Gruppe zu 3 Personen auf. Jede Gruppe schwimmt am Stück nur 15min und hat dann 15min Pause. Das ganze wird 4 mal wiederholt, sodass eine Gruppe immer für 2h im Einsatz ist, wovon 1h Schwimmzeit entfällt. 2 Gruppen A und B wechseln sich in diesen 2 Stunden ab. Die anderen Gruppen C und D haben Ruhepause. Diese 2h15min Pause sind auch nötig für kurze Schlafperioden.

Die gewählte Gruppeneinteilung verspricht ein extrem hartes Programm für jedes Teammitglied, aber jeder in unserem Team hat dies außergewöhnlich gut gemeistert. Die Schlafperioden reichen gerade so aus – sofern man beim Schwimmen viel Spaß hat. Und Spaß hatten wir wirklich! Mit dem Team aus Görlitz haben wir uns eine Weile ein hartes Duell geliefert, aber die Görlitzer haben schnell ihr Pulver verschossen. Trotzdem hat keiner so richtig klein bei geben wollen und ein Grinsen des Konkurrenten auf der anderen Bahn war immer eine klare Ansage, das jetzt nochmal über 50m ausschwimmen zu wollen.

Zwischen 23 und 24 Uhr war der Mitternachtspokal angesetzt. Dabei haben 2 Gruppen zusammen gelegt und sind mit 6 Schwimmern eine Stunde durch geschwommen. Das war extrem hart, aber man ist recht stolz auf sich, es dann geschafft zu haben. Und mit 5900m haben wir den Mitternachtspokal auch gewonnen. Und auch den Gesamtsieg haben wir uns nicht nehmen lassen: 127km haben wir geschafft.

Wie im letzten Jahr gab es als Belohnung neben der Ausschüttung von Endorphinen als Freude über die eigene Leistung wieder eine tolle Wasserlage in Freistil als Trainingseffekt. Doch als alter Perfektionist muss ich mich auch kritisch analysieren. Ich hatte mir Nudeln gekocht und sie mit Salz und Pfeffer gewürzt. Zusätzlich waren Müsliriegel, Brot und harte Wurst dabei. Der Plan war es, auf keinen Fall in ein Hungerloch zu fallen und deswegen haben ich ständig „gefressen“. Da das Chlorwasser die Schleimhäute reizt, sowie Knackwurst und Pfeffernudeln auch nicht gerade beruhigend wirken, hatte ich nach 12h relativ starkes Brennen im Hals und mein Magen wollte das Überangebot an Nahrung nicht mehr verdauen. Er fühlte sich zum Glück nur recht voll an, während ich trotzdem volle Leistung bringen konnte. Was aber fehlte, waren Fette in der Nahrung, die den Hals beruhigen hätten können und zu einer ausgeglicheneren Ernährung geführt hätten. Dass der Körper süße Nahrung regelrecht forderte, merkte ich an einem Heißhunger auf Süßes. Als ich 2 Gummibärchen angeboten bekommen habe, schmeckten diese unglaublich gut. Als es dann zum Frühstück Nutella-Brötchen gab, war der kulinarische Orgasmus perfekt. So gut hatte mir schon lange nichts mehr geschmeckt!

So – und nun haben wir den Salat: Der Pokal für das 24h-Schwimmen ist ein Wanderpokal. Also geht es nächstes Jahr wieder dort hin.



Deutsche Meisterschaften der Masters – Freiwasserschwimmen – Chiemsee – 19.07.2008

Freiwasserschwimmen? Als Schwimmer, der Freistil als Nebenschwimmart 2 hat? Spaß macht es auf jeden Fall, also musste ich dort hin, auch wenn der Chiemsee doch recht weit entfernt ist. Aber schön ists dort wirklich: Berge am Horizont und wunderbar klares Wasser. Allein dafür hat es sich gelohnt.

Über 5km hatte ich mich gemeldet. War das eine gute Idee? Ich bin noch nie diese Distanz im Wettkampf geschwommen. Zusätzlich war die Wetterlage die Wochen davor recht kühl, sodass mit 19°C Wassertemperatur gerechnet werden musste, was dann auch mit offiziellen 19,4°C eingetreten ist. Da ist Dreck auf meiner Bahn – ich bin Hallenschwimmer! ;-)

Der Tag begann mit Regen auf meinem Zeltdach. Eigentlich ist mir das im Wasser ziemlich egal. Es macht sogar Spaß, bei Mistwetter richtig zu schwimmen. Aber es ist kalt und das ist meine größte Sorge. Seitenstechen bekomme ich bei der Kälte fast immer. Doch dann klarte es vor dem Start auf und wir bekamen einen zünftigen weiß-blauen Himmel – so wie es sich für Bayern gehört. Windstille schenkte uns noch einen ganz flachen Wasserspiegel. Auf dem Steg haben wir dann noch Badehosenvergleich gemacht: Bunte Totenköpfe hatten die anderen zu bieten – und ich eine Hose aus der Grabbelkiste für 7,50DM (nein, nicht Euro). Da konnten die Fastskins, Powerskins und BlueSeventies überhaupt nicht mit uns konkurrieren! ;-)

Der Kurs war als Dreieck gesteckt über 1250m Rundenlänge mit Wende- oder Orientierungsbojen aller 250m. Damit war der Kurs einer der am besten markierten, die ich je hatte. Geschwommen wurde im Uhrzeigersinn. Ich startete ganz links außen, also nicht ganz optimal für die erste Boje, aber dafür wie immer frei vom Hauen und Stechen in der Masse. Der Schwimmer neben mir blieb stur auf Kurs und drückte mich damit etwas auf eine längere Bahn, weil er die Boje etwas zu weit links anpeilte. Naja ... wir haben 5km Zeit und ich wollte diese Wende nicht gewinnen. Also hab ich mich eingeordnet und mir gute Beine gesucht. Von da an hatte ich Strudel-Express. So gut konnte ich noch nie von den anderen Schwimmern profitieren. Nach der ersten Wende (500m) kam dann das Seitenstechen, was ich aber einigermaßen unter Kontrolle halten konnte über die gesamte Distanz. Nach der zweiten Wende (750m) hab ich mir eine 3-Mann-Gruppe ca. 5m vor uns gesucht und hab die Lücke geschlossen. Die Gruppe hatte einen, der die Führungsarbeit machte, zwei die sich dahinter um den Sog und mich im Doppel-Sog der Beiden. Nach 2500m war der Streit beende und die beiden hatten sich nebeneinander arrangiert. Hinter mir versuchte es immer wieder jemand, auszuscheren und vorbei zu kommen, aber alle hatten wie ich das Problem, dass sie schwimmerisch nicht mit demjenigen mithalten konnten, der die Führungsarbeit machte. Erstaunlichweise waren die meisten zu sehr damit beschäftigt, einen Platz gut zu machen, statt sich neben mir oder hinter mir im Strudel mit ziehen zu lassen. Damit hatte ich überhaupt keine Rangelei.

Nach 2500m war meine Verfassung erstaunlich gut. Die Temperatur konnte ich aushalten und die Frequenz blieb stabil hoch. Kritischer Punkt war das Seitenstechen. Muskulär war noch viel Reserve. Auf der letzten Runde kam es zu einer Tempoverschärfung. Ich wollte einen Platz gut machen, aber auch vorn zerriss die Gruppe durch erhöhte Geschwindigkeit. Da war nichts zu machen, zumal dann mein linker Unterarm doch ein bisschen schlapp wurde. Er war etwas mehr belastet, da ich hauptsächlich nach rechts geatmet habe. Die Gruppe war inzwischen deutlich größer geworden. Ob wir Ausreißer eingefangen hatten oder ob von hinten noch welche heran gekommen sind, weiß ich nicht. Nach der letzten Wende rutschte meine Badekappe mit der Nummer gefährlich nach oben. Da sehr strikter Kappenzwang war, wollte ich sie kurz richten und dabei geschah das Unglück: sie rutschte komplett ab. 3 Versuche brauchte ich um sie wieder aufzusetzen. Damit war die Gruppe uneinholbar und ich bin die letzten 600m allein geschwommen. Hinter mir war eine große Lücke, sodass ich relativ sicher ins Ziel schwimmen konnte. 1h15min war meine Ziel zeit und 1:08:49,93 bin ich geschwommen. Super! Und dass das noch zum zweiten Platz gereicht hat, ist noch das Sahnehäubchen.

Danach war ich noch Zuschauer. Da läuft man z.B. dem Thomas Lurz und Luis Escobar über den Weg und am Strand kam es zu folgender Geschichte: Ich setzte mich einfach irgendwo hin – eine kleine Gruppe war gleich daneben und plauderte. Da sagte der Sprecher durch, dass es jetzt eine gute Gelegenheit wäre, Autogramme von der frischgebackenen Meisterin über 10km Nadine Pastor und von Britta Kamrau-Corestein zu ergattern, die gerade am Wasser sitzen. Whoops. Neben denen saß ich gerade. ;-)



Deutsche Meisterschaften der Masters – Kurze Strecke – Sindelfingen – 04.07.-06.07.2008

Das Trainingsjahr neigte sich dem Ende und ein letzter großer Höhepunkt stand bevor. Viel hatte ich mir vorgenommen. So bin ich natürlich immer auf der Jagt nach neuen Bestzeiten und auf 2 Strecken bin ich nahe an „magischen Grenzen“. Und ich wollte das versuchen, was ich im letzten Jahr noch nicht schaffen konnte: Das Tripel über alle Rücken-Distanzen. Nun aber Schritt-für-Schritt.

Der erste Tag startete für mich erst nach der Mittagspause mit der 4x100mL mix Staffel. Da wir mit Andrea Naumann in der Trainingsgruppe eine sehr gute Rückenschwimmerin seit dieser Saison haben, startete ich auf der Deplhin-Teilstrecke. Mit 1:00,18 kam ich dabei bei fliegendem Start sehr nahe der magischen Minute. Aber so ganz zufrieden war ich noch nicht, denn mir fehlte auf der zweiten Bahn zum Ende hin noch die Kraft. auf jeden Fall war es eine klare Ansage, dass die alte Bestzeit von der ISM Berlin auch beim Einzelstart fallen musste! Mit der Staffel konnten wir einen vierten Platz erreichen.

Der erste Einzelstart waren die 100mR. Davor hatte ich ein bisschen Angst, denn in der gesamten Saison bin ich relativ schlecht auf dieser Strecke geschwommen. An die Bestzeit vom letzten Jahr wollte ich dennoch so nahe es geht heran kommen. Ein weiteres großes Problem ist die Halle in Sindelfingen: Ein großer Dachträger überspannt das Becken diagonal. Kleinere Träger kreuzen sich und die Kreuzungspunkte verlaufen in geschwungenem Bogen über dem Becken. Der Horror für Rückenschwimmer! Ich war vorgewarnt und die letzten Wettkämpfe in Freibecken waren die Generalprobe. Der Start war gut, die Tauchphase etwas kurz (aber damit ganz sicher nicht übertaucht) und auf der ersten Bahn hatte ich die Konkurenz und die Leinen gut im Blick. Meine Renntaktik war anders als in den anderen Rennen in der Saison. Diesmal wollte ich schnell angehen, denn ich schaffe es nicht, auf der zweiten Bahn, durch Steigerung verlorene Zeit gut zu machen. Die Taktik griff und die Muskeln spielten mit. auf der zweiten Bahn korrigierte ich meine Wasserlage, indem ich meine Hüfte etwas mehr ins Hohlkreuz brachte. Kaum war ich nicht voll konzentriert, da war auch schon die rechte Leine neben mir! Nach Kurskorrektur und nochmaliger Anpassung der Wasserlage fand ich mich an der linken Leine wieder. Aber wir haben in dieser Halle wohl alle Leinen-Ping-Pong gespielt. Meine Beine hielten durch und – Yeah! - 1:03,90. Bestzeit und erster Platz!

Am zweiten Tag sind wir dann „zum Einschwimmen“ die 4x50mB geschwommen. Mit 34,45 und einem 7. Platz bin ich sehr zufrieden. Am Nachmittag waren die 100mS dran. Die Minute ist zum Greifen nahe, das Rennen lief sehr gut, aber es fehlt noch an der Kraft. Mit 1:00,64 erreichte ich eine schöne Bestzeit und den dritten Platz, was natürlich alle Enttäuschung über die Minute vergessen ließ. Gewonnen hat das Rennen übrigens Tim Spiwoks, der mich vor 2 Jahren in Berlin zur DMM Lang zum ersten Titel getrieben hat. Das werden noch spannende Rennen in den nächsten Jahren mit ihm!

Dann die 50mR. Der Start muss schnell sein, die Tauchphase optimal, die Frequenz extrem hoch, die Wasserlage gut und ... man darf die Leinen nicht vergessen in der Halle in Sindelfingen! Auf Bahn 7 war ich nicht gerade der Favorit und meine alte Bestzeit mit 30:13, die ich zwei mal geschwommen bin, war auch schon hart. Nun .. packen wirs an! Baaaam! Endlich mal eine gute Reaktionszeit. Und schon in der Tauschphase! Nicht zu weit! Aber extrem schnelle Bewegung! Nicht steil anstellen beim Auftauchen! Wahnsinn! Eine halbe Länge Vorsprung! Bis 25m war es perfekt. Dann ruderte ich wieder – einerseits um die Leinen zur Orientierung zu sehen und andererseits weil ich bei hoher Last so unruhig schwimme. Die letzten Meter – noch ein Doppelkick und ran an die Wand getaucht! AU! Da war die Wand eher da, als ich dachte und ich hab mir meinen Mittelfinger verbogen. Dann aufgetaucht, die Anzeigetafel gelesen und ... - YEAH! - Gewonnen! 29,61! Eine halbe Sekunde verbessert! Und damit habe ich alle Rücken-Distanzen bei den Masters in der AK30 gewonnen.

Am letzten Tag hatten wir noch auf der 4x50mL mix Staffel gute Aussichten. Mein Wassergefühl beim Einschwimmen über 50mS war aber relativ schlecht – und ich war auf der Teilstrecke Delphin gesetzt. Mit 27,25 habe ich aber trotzdem eine sehr gute Leistung abgeliefert und trotz guter Leistungen der Anderen im Team konnten wir leider nur Fünfter werden. Dennoch – über die 2:04,98 Gesamtzeit können wir alle stolz sein. 50mS waren für mich dann gleich noch einmal dran. Mit 27,53 konnte ich meine punktbeste Leistung verbessern, was für einen sechsten Platz gereicht hat. Mein Start war etwas spät, das Rennen war gut, aber der Anschlag war mies: beide Arme breit. Da ist also noch mehr drin!

Den Abschluss bildete die 4x50mL Staffel, wo ich dann doch noch einmal auf der Teilstrecke Rücken eingesetzt wurde. Mit 30,00 konnte ich zwar meine Extrem-Bestzeit nicht noch einmal bestätigen, aber blieb trotzdem deutlich unter der alten Bestzeit, die ich so lange Zeit attackiert hatte. Die anderen Jungs sind regelrecht geflogen: 1:56,63 und damit dritter Platz! Ein toller Abschluss!



International Swim Meeting Berlin – ISM 2008 – 07.03.-09.03.2008

Das ISM ist ein großartiger Wettkampf mit prominenter Besetzung. Meeuw, Rupprath, Lisogor, Klochkowa, Lurz und andere Top-Schwimmer waren dabei und bereiteten sich auf die kommende EM vor. Und war auch dabei. ;-) Schon das Einschwimmen war etwas Besonderes: Am Freitag stand nur das Wettkampfbecken dafür bereit und es gab Piranha-Einschwimmen. Wer 3m freie Wasserfläche erwischt hatte, war glücklich. Also driftete man. Als dann das Einschwimmen beendet wurde und nach 5min Bitten, das Wasser zu verlassen, endlich wirklich die Bahn etwas frei wurde, versuchte ich noch einmal etwas Vorbelastung zu machen. Leider bremste da irgend so ein Typ vor mir und driftete gemütlich auf der Bahn. Hmmpf! An der Wand hab ich dann auf seiner Badekappe gelesen: „Meeuw“. Whoops! ;-)

Am Freitag hatte ich einen Start: 50mS. Mit 27,84 (39. Platz von 52) war das allerdings nicht wirklich gut. 0,2s über der Bestzeit und nur 0,1s schneller als beim ÖPW mit 8 Starts am Tag ist bei einem solchen Wettkampf inakzeptabel. Aber immerhin schwimme ich stabil unter 28s.

Am Samstag waren die 100mR dran. Zur Zeit läuft ja Rücken nicht so perfekt. Ich liege ganz gut im Wasser und schlecht sind die Zeiten auch nicht, aber eben auch nicht Spitze. Mit 1:04,16 (17. Platz von 29) war ich dann aber doch ganz gut dabei. Schließlich sind das nur 0,18s über Bestzeit. Eine Stunde später waren die 100mS auf dem Plan. Und da ist der Knoten geplatzt: 1:00,82 (28. Platz von 42)! Yeah!

Der Sonntag startete mit 50mR in 30,13 (26. Platz von 37). Damit habe ich exakt meine Bestzeit von der DMM in Regensburg bestätigt. Der Start war perfekt, die Tauchphase wunderbar und die Arme rotierten. Leider kam die Wand sehr ungünstig, sodass ich mich entschloss noch einen Armzug zu machen – und dann fast mit dem Kopf angeschlagen habe. Es geht also- es ist verbesserungswürdig – aber ich kann noch Rücken schwimmen! 45min später standen dann die 200mS auf dem Programm. Meine Erholungsphase war irgendwie noch nicht ganz abgeschlossen, auch wenn die Zeit hätte ausreichen sollen. Daher war ich im Kopf nicht ganz befreit. Der Start war jedenfalls das Allerletzte: 0,93s Reaktionszeit ist ja ein reines „Umkippen“ vom Startblock! Im Wasser lief es dann besser. Mit 1:05min auf 100m bin ich sehr gut angegangen, aber habe aus Furcht vor einem Einbruch auf der dritten Bahn etwas die Intensität reduziert. Leider bin ich dabei zu häufig auf Einer-Atmung umgestiegen. Drei mal war ich auch an der Wende sehr ungünstig mit dem Armrhythmus, was ebenfalls Zeit kostete. Am Ende wurden es aber immer noch sehr gute 2:17,53. Das ist die immerhin meine zweitschnellste Zeit. Mit dem 22. Platz von 24 hab ich dann auch das Ziel für den Wettkampf erreicht: Ich wollte nie Letzter werden.



Deutsche Meisterschaften der Masters – Lange Strecke – Köln – 22.02.-24.02.2008

Die DM Masters „Lange Strecke“ ist einer der wichtigsten Höhepunkte in der Saison für mich. Das bedeutet intensive Vorbereitung, angepasste Urlaubsplanung und natürlich im Voraus Abschätzung von Chancen. Dieses Jahr starte ich nun in der AK30 und da wurden die Karten neu gemischt. In Osnabrück im letzten Jahr wurden einige beachtliche Zeiten in der AK30 geschwommen. Auch hatte ich auf ein erneutes Duell gegen Tim Spiwoks gehofft, den ich vor 2 Jahren in Berlin in der AK25 als harten Gegner hatte und der im letzten Jahr in Osnabrück in Höchstform war. Leider konnte Tim nicht in Köln antreten und auch sonst waren die Gegner nicht ganz so schnell.

Der Wettkampf begann mit 400mL. Vor dieser Strecke habe ich bei der DMM immer besonderen Respekt. Aber ich fühlte mich gut und hatte viel Kraft in den Armen. Etwas übermotiviert ging ich mit 1:04,79 auf der Teilstrecke 100mS an. Das ist schon ein kleines bisschen heftig. ;-) Der harte Start forderte bei den 100mR Tribut: nur 1:18,77 als Durchgangszeit. Trotzdem lag ich gut im Rennen. Nach den 100mS hatte ich einen komfortablen Vorsprung, aber das ist auch normal als Delphin-Schwimmer. Auf der Teilstrecke Rücken zog dann Daniel Petrella an und schloss ein gutes Stück auf. Als ich das bemerkte, war ich schon etwas überrascht, da ja meine Stärken in 400mL in den ersten beiden Teilstrecken liegen und ich auch bei den 200mR im nächsten Wettkampf damit aufpassen musste. Teilstrecke Brust lief dann mit 1:31,39 sehr gut und mit 1:08,97 auf Freistil hatte ich noch gerade so ausreichende Reserven. Allerdings musste ich bemerken, wie Daniel mit 1:04,65 auf 100mF regelrecht an mich heran geflogen kam. Zum Glück war die Wand eher da! 5:03,92 war die Endzeit, was mehr als 1s Bestzeit und den ersten Platz bedeutete. Yeah!

Am selben Tag am Nachmittag waren die 200mR. Mit Daniel hatte ich natürlich schon etwas geplaudert und er verriet mir, dass sein Schwerpunkt auf den Freistil-Strecken lag. (Ok – damit war die Freistil-Zeit bei 400mL erklärt.) Und er meinte auch, dass er auf den 200mR nicht so gut rutscht. Ich wollte es kaum glauben, aber er startete im langsameren Lauf und wurde mit 2:30,30 auch nicht gefährlich. Also war völlig unklar, wie die 200mR laufen würden. Ich beschloss, taktisch zu schwimmen, d.h. immer eine Armlänge voraus und die Gegner kontrollieren. Die Strategie ging auf und ich holte mir mit 2:19,58 den Titel. Jetzt bin ich gespannt auf die DMM „Kurze Strecke“ in Sindelfingen. Vielleicht schaffe ich ja in der AK30 den Dreifacherfolg über alle Rückstrecken? Auf jeden Fall muss ich mich noch verbessern – auch in Hinblick auf die EM Masters! 200mR ist einfach die Strecke, wo ich generell die größten Chancen habe.

Am zweiten Tag waren die 200mS als einzige Strecke geplant. Eine Bestzeit sollte es werden und als dann im Meldeergebnis klar war, dass die Top-Favoriten nicht antreten, waren auch Siegchancen sehr realistisch. Leider traten auch die zwei Nebenfavoriten auf dieser Strecke gar nicht an, sodass ich quasi konkurrenzlos schwimmen musste. Also setzte ich alles auf eine neue Bestzeit – und wurde belohnt: 2:16,78 – also knapp 2 Sekunden schneller als bei der alten Bestzeit! Wow! DAS war schnell. Ich glaube, meine Begeisterung hat in der Halle jeder mitbekommen. ;-) Angegangen bin ich übrigens mit einer 1:04,13, also ganz schön schnell.

Am letzten Tag kamen dann noch die 400mF. Diese Strecke habe ich nur gewählt, um auch an diesem Tag einen Start zu haben. Hier konnte nun auch Daniel Petrella zeigen, dass er wirklich ein ausgezeichneter Freistilschwimmer ist. Er holte sich den Titel und war für mich auch völlig unerreichbar. Ich hab mir lediglich eine neue Bestzeit erschwommen (4:36,43), über dich ich mich auch sehr gefreut habe. Das hat für den 5. Platz gereicht. Meine Renneinteilung war aber nicht besonders gut: 1:06,25 als Angang auf den ersten 100m ist inakzeptabel. Auch die Durchgänge mit 1:11,45 und 1:11,40 bei 200m und 300m sind verbesserungswürdig. Ich hatte wohl zu viel Angst vor einem Einbruch. Also bin ich es ganz „koreanisch“ wie Park Tae-hwan geschwommen: Maximum auf den letzten 50m und damit immerhin noch 1:07,33 als Durchgang auf den letzten 100m.

So, das waren sie die DMM „Lange Strecke“. Und sie haben sich gelohnt: 3 Titel und 3 Bestzeiten.



Jahreswechsel und erster Wettkampf

Nach dem Skiurlaub in Österreich kam ich am 27.12. wieder nach Hause und konnte mich natürlich nicht bremsen. Die Koffer waren noch nicht richtig ausgepackt, da ging es ins erste Training. Nach über eine Woche Wasserentzug musste ich endlich wieder ins Wasser. Ich musste ins öffentliche Schwimmen, aber es lief gut. Am nächsten Tag dann Halsschmerzen. Also blieb ich vernünftig und bin nicht zum schwimmen gegangen. Leider hat es nicht ausgereicht. Ich hatte eine richtig starke Erkältung mit Fieber. Silvester habe ich daher im Bett verbracht. Dann, als die Erkältung zurück ging bemerkte ich einen deutlich reduzierten Appetit und einen Abbau der Muskulatur zur Energiegewinnung.

Also erstes Trainingsziel: Muskelaufbau. Nach 5 Tagen Training und Muskelkater dann auch gleich der erste Wettkampf: Sprintertag in Riesa. Alle 50m-Strecken standen auf dem Programm. 50mS liefen richtig gut: 27.72s also nur 9/100s über der Bestzeit. Die anderen Strecken waren auch recht akzeptabel. Die Krönung kam dann zum Schluss: 50mF in 27.65s. Wow – immerhin schneller als in 50mS, aber langsamer als meine 50mS Bestzeit. Ich glaube, da muss ich noch ein bisschen was machen... ;-)