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Europameisterschaften der Masters – Cadiz (Spanien) – 15.09-20.09.2009

Auf zu neuen Herausforderungen! Nach den Erfolgen der letzten Jahre bei den DM-Masters, musste ich doch einmal zum nächsthöheren Ereignis antreten. Vor 2 Jahren hatte ich mich schon ein wenig geärgert, es nicht versucht zu haben. Diesmal war das Ziel Cadiz – eine Stadt auf einer Halbinsel in Südspanien am Atlantik. Gibraltar ist nicht mehr weit davon entfernt. Da so eine Halbinsel wunderbar lange und breite Strände bietet, will dort jeder wohnen und somit sind Hochhäuser mit mehr als 10 Stockwerken keine Seltenheit, aber sie fügen sich recht angenehm zu einem guten Gesamtbild. Angereist bin ich mit Christian und zusammen konnten wir in einer Ferienwohnung mit unterkommen, die von einer Schwimmerin aus Hannover und ihrem Freund angemietet wurde. Damit hatten wir nur 5min bis zum Strand und etwa 15min bis zur Schwimmhalle – perfekt.

Aber der Reihe nach: Vor dem Wettkampf steht die Vorbereitung und die hatte Tücken. Sicher ist es schön, solche Großwettkämpfe an den Rand der Urlaubssaison zu legen, aber im Sommer sind nun mal unsere Hallen geschlossen. Freiwassertraining in Cossebaude und öffentliches Schwimmen in Freital-Hainsberg waren meine Lösung des Problems. Im Freiwasser wurde Kondition trainiert (meist nur Freistil), wobei ich versucht habe, Tempowechsel einzubauen. In Cossebaude kann man entlang der Bojen einen Bogen von rund 500m schwimmen. Somit war neben der klassischen Aufgabe „2km mit kleinen Pausen“ auch öfters „500m Einschwimmen, 500m GA2, 500m ruhiges GA1, 500mGA1 hoch“ dran. Wichtig sind bei letzterem sinnvolle Pausen. Bei höheren Wassertemperaturen wurden die Umfänge auf 3km oder mehr erhöht. Freiwasserwettkämpfe, wie Sundschwimmen, Müritzschwimmen und Kummerower Seeschwimmen sorgten für den Trainingseffekt im Hochlast-Bereich. Und immer wenn wieder mal ein Gewitter kam, machte ich das öffentliche Schwimmen im „Hains“ auf der 25m-Bahn unsicher. Da ist zwar nur eine Leine im Becken und die Wassertemperatur ist viel zu hoch, aber es lohnt sich als Kontrast – insbesondere wenn man den Schwerpunkt des Trainings auf Kurzstrecke und Sprints legt. Dann, Ende August, öffnete bei uns wieder die Halle und wir hatten 5 Wochen echtes Vorbereitungstraining inkl. einem Testwettkampf (ÖPW – mit miserablen Ergebnissen).

Nach dem Hinflug über Madrid nach Jerez de la Frontera und einer Taxifahrt nach Cadiz war am ersten Wettkampftag für mich keine Strecke geplant. Da nur 5 Starts erlaubt waren, musste ich mit meinen Trümpfen haushalten. Da Christian aber einen Start hatte, die Akkreditierung gemacht werden musste und ich mir natürlich die Halle ansehen wollte, bin ich mit zum Wettkampf gekommen. Einschwimmen startete 06:30 Uhr – wir haben es meist so gegen 6:50 Uhr ins Wasser geschafft. Das Becken ist eine 10x50m-Anlage mit nahezu waagerechten Startblöcken. Man fühlt sich etwas langsam in der Reaktion, aber der Abdruck vom Block war eigentlich immer gut. Nur für die Rückenstarts waren die Griffeisen viel zu schmal. Das Einschwimmbecken dagegen war ein Witz eines 25m langen Beckens, das vielleicht so für rund 4 Bahnen gebaut, aber mit total lockeren Leinen in 5 viel zu enge Bahnen unterteilt wurde. An Einschwimmen während des Wettkampfes war also nicht zu denken.

Mein Einschwimmen am ersten freien Tag und an den Wettkampftagen aus mindestens 4 Tempoläufen über 100m – in Delphin bzw. Rücken – je nachdem, welche Strecke am Tag auf dem Programm stand. Die Tempoläufe waren einerseits sinnvoll, um „in Fahrt“ zu kommen, haben aber andererseits über die Dauer des Wettkampfes gesehen zu viel Kraft gekostet. Für meinen ersten Start über 100mS haben sie mir jedenfalls eine neue Bestzeit beschert: 1:00,35. Das sind zwar nur 3/100s Bestzeit – aber immerhin. Das Projekt „1min“ steht weiterhin, aber ich bin sehr zufrieden, nach der Sommerpause wieder an die Leistung heran gekommen zu sein. Und ganz nebenbei war das ein sehr guter 5. Platz.

Am folgenden Tag standen die 200mS auf dem Plan. Die Vorbereitung hatte dort schon erwarten lassen, dass es einigermaßen rutschen sollte und der Vortag war ja auch nicht schlecht. Also breit grinsend durch Call Area und Last Call Room hindurch auf die Bahn. Auf Bahn 7 (von 10) hat man nicht wirklich Chancen, aber mir geht es ja um „das Fliegen“ zu einer guten Zeit. Also Start, rein, Tauchphase und … ähm … ganz schön weit vorn auf der ersten Bahn. Sind es nicht immer die Anderen, die zu schnell angehen? Also ein klein wenig heraus genommen auf der 2. Bahn. Ganz nebenbei konnte ich nicht viel erkennen, was so neben mir los war. Der Franzose auf Bahn 6 neben mir schob sich langsam nach vorn. Ein Tscheche war extrem schnell gemeldet und hatte die 100mS gewonnen – nach dem wollte ich gar nicht schauen. Auf der Dritten Bahn legte dann der Franzose einen Zahn zu. Nun, das ist meine schwächste Stelle, also ließ ich ihn ziehen. Auf der letzten Bahn brechen die anderen immer ein – der Franzose blieb aber stabil. Ich gab alles, um ihn nicht weiter weg ziehen zu lassen, kam an, schaute auf die Anzeige und musste zweimal schauen, dass da wirklich Bahn 7 auf dem 2. Platz stand. 2:15,53 – YEAH! Was war passiert? Der Tscheche ging schnell an, aber blieb nach 100m quasi stehen. Er rettete sich 2/10s hinter mir auf den Dritten Platz. An der letzten Wende war ich noch Fünfter, aber bis auf den Franzosen waren wir alle nicht weit auseinander. Die meisten haben eine Renneinteilung gehabt, wie ich. Daher war ich nach 50m noch ganz vorn und nach 100m „mittendrin“. Und dass meine letzte Bahn mein großer Trumpf ist, ist ja bekannt. Es hat ja auch wieder damit geklappt. Dass es aber für einen zweiten Platz gereicht hat und ich meine tolle Bestzeit von Köln 2008 um mehr als 1s unterbieten konnte, hätte ich nicht zu träumen gewagt. Dass das Rennen hart gewesen ist, merkte ich etwas später bei den 50mR: über 1s über Bestzeit – indiskutabel.

200mR waren die Strecke für den nächsten Tag. Ziel war Dritter Platz. Er war sehr realistisch, wenn man meine Bestzeit und meine Konstanz bei Wettkämpfen zur Abschätzung nimmt. Allerdings waren die 2 Tage vorher wohl zu hart. Der Angang auf 100m war ziemlich gut, aber danach wurden meine Beine immer fester. Die letzte Wende war schon alles andere als schön und auf den letzten Metern bin ich quasi stehen geblieben. 2:20,66 ist einfach zu langsam – und damit „nur“ 5. Platz. Schade, denn sogar kurz über Bestzeitenniveau hätte es noch gereicht. Tja – man kann nicht alles haben. Auch bei den 100mR am letzten Tag der Beckenwettkämpfe war ich nicht in Form. Da rutschte es zwar noch etwas, aber eine knappe Sekunde über Bestzeit ist auch nicht in Ordnung. Aber bei diesem Rennen hätte ich auch mit Bestzeit nichts gewinnen können.

Da ich natürlich kein Ereignis auslassen kann, sollten noch die 5km Freiwasser in Angriff genommen werden. Ich bin weder Freistil- noch Freiwasserschwimmer, aber da ich Freiwasserwettkämpfe häufig mitmache, um die Sommerpause zu überbrücken, habe ich wenigstens etwas Erfahrung. Zuerst sollte die Strecke aus dem Hafenbecken heraus in die lange Bucht hinter der Halbinsel Cadiz gehen. Dass 700 Starter durch die Gezeiten und unterschiedliche Startzeiten keine gleichen Voraussetzungen haben, der Wellengang draußen für ältere Schwimmer ein Riesenproblem ist, draußen Schiffverkehr herrscht und man an einem Militärhafen vorbei muss, haben die Organisatoren natürlich erst kurz vor der EMM bemerkt. Daher sollte die Strecke zuerst in 2 Runden zu 2,5km im Hafenbecken geschwommen werden. Bei 700 Teilnehmern wäre das trotz farbig markierter Badekappen etwas unübersichtlich geworden. Also wurde die Strecke auf 3km und eine Runde im Hafenbecken gekürzt. Meine Welle startete kurz nach dem Tiefstand der Ebbe im Wadentiefen Schlick. Ich habe mir wie immer eine Startposition an der Außenseite gesucht, was im Antritt bis zum ersten Knick des Kurses zu einem sehr angenehmen, freien Schwimmen führte. Danach setzen sich zwei Kontrahenten neben mich, die mich Schulter-an-Schulter mit Null Abstand bedrängten. Ein Ausbrechen nach vorn war nicht möglich, weil die Herren meinten, da mitgehen zu müssen und ein Absacken nach hinten führte nur dazu, dass sie auch langsamer wurden. So bin ich die ersten 800m in einer Dreierformation geschwommen und musste, eingekeilt wie ich war, mit ansehen, wie sich vorn eine Perlenschnur bildete und wir diese abreißen ließen. Nach 400m kamen wir an einem vor Anker liegenden Schiff vorbei, bei dem sich wohl zwischen Kai und Schiff ordentlich Brackwasser gesammelt hatte. Wir wurden also mit feinstem Toilettengeruch begleitet. Zum Glück konnten wir die Dunstglocke bald hinter uns lassen. Dann an den sehr spitzen Kehren des Kurses wechselte Meine Position bezüglich meiner Mitstreiter immer ab. Meine Gegner bevorzugten einen Angriff auf die Boje, um als erster herum zu kommen, ich schöpfte lieber Kraft und war nach der Kehre stets auf gleicher Höhe – nur eben mal rechts oder mal links vom Gegner. Am Zielspurt setzte sich noch ein Kontrahent ab, von dem ich nicht genau feststellen konnte, ob wir ihn als Ausreißer eingeholt hatten, oder wo er sonst her kam, aber die anderen meiner inzwischen sehr lose schwimmenden Gruppe konnte ich hinter mir lassen. 15. Platz von 54 in 39:47min ist es geworden – ich bin zufrieden.

Summa summarum: Die „sicheren“ 200mR verschenkt, aber völlig überraschend den 2. Platz über 200mS freudestrahlend errungen. - Ach ja. Noch eines: wir plädieren für eine neue Wettkampfstrecke – Bodysurfen auf den Atlantik-Wellen. Da waren wir gut!

Deutsche Meisterschaften der Masters – Freiwasser – Bodensee – 19.06.-21.06.2009

1 Woche Vorbereitung? Kein Problem für die Masters! Nachdem es im letzten Jahr am Chiemsee so schön war, ging es dieses Jahr noch etwas weiter zum Bodensee. Daheim wurden jeden Tag die Wassertemperaturen gebannt verfolgt und wir stellten uns auf 19°C und harte Bedingungen ein. Ganz so knüppeldick sollte es nicht kommen, aber ein heftiges Gewitter in der Nacht vor dem ersten Wettkampftag ließ es in meinem fast 30 Jahren DDR-Zelt der Marke Pouch durchregnen. Irgendwie hatte Jenny auch keine Lust zum Schlafen und so schauten wir uns dann gegen 2 Uhr nachts eben die blendend hellen Gewitterblitze an – im Zelt liegend mit geschlossenen Augen. Der Donner kam tlw. nur 3s danach, die Entladung war also etwa 300m über uns. Wir waren also auf Hochspannung und starteten in die 2,5km am folgenden Tag bei nicht ganz 20°C Wassertemperatur. In 33:34,99min war es bei mir vorbei – nicht schlecht: 2. Platz. Wo ist die Konkurrenz? Ich bin doch nicht wirklich ein Freistil- und Freiwasserschwimmer! Die 5km am nächsten Tag (wieder nach starkem Regen – diesmal aber mit halbwegs trockenem Zelt-Innenraum) liefen dann in 1:09:38,49 für mich ab. Das hohe Tempo der ersten Runde konnte ich nicht halten. Dass Christian die Führungsarbeit leistete, als ich es abreißen ließ, habe ich erst danach erfahren. Dann eine Runde ganz allein, eine weitere in der ich überholt wurde und eine letzte wieder zu großen Teilen allein. Bei 20°C Wassertemperatur und Bewölkung bin ich ganz schön fest geworden. Und so einen tollen Doppel-Strudel wie im letzten Jahr kann man nicht immer haben. Daher ist 1min langsamer als letztes Jahr auch ok. Am letzten Tag gab es dann noch ein Novum: 3x1,25km mix – mind. 1 Frau. Also wenn die Top-PLatzierten der Einzelwettkämpfe – Jenny, Christan und ich – da nicht auftrumpfen können? - Natürlich können wir! Bei „hochgemogelten“ 18°C Wasser nach einem überraschenden Temperatursturz legte Jenny super vor. Chrisitan – erstmalig im X-Terra-Anzug – machte sich gleiche eine warme Stelle – und nahm sie dank Anzug auch mit. „Es ist finster, was so ein Anzug aus einem macht.“ (Christian) 15min für die Runde sind echt ein Kracher! Und mit so viel Vorsprung musste ich nur noch ins Ziel schwimmen. Dass ich langsamer war als Jenny, ist aber eine Scharte, die es noch auszuwetzen gilt! (Wenigstens war ich auf den 2,5km und 5km ein kleines bisschen schneller.) Ja, damit sind wir Drei die ersten Titelgewinner in diesem Wettkampf. Hoffentlich dürfen wir den Titel verteidigen, denn diese Staffel war wirklich eine schöne Idee.

Deutsche Meisterschaften der Masters – Kurze Strecke – Magdeburg – 12.06.-14.06.2009

Natürlich durfte ich bei der DMM „Kurz“ nicht fehlen. Und in Magdeburg war ich sowieso noch nicht zu einem Wettkampf. Es hat sich aber gelohnt: Eine sehr angenehme Halle und ich war gut in Form. Als erstes wollte ich es über 200mL mal wieder wissen. Diese Strecke hatte ich bei der DMM „Kurz“ häufig ausgelassen, da mir die 100mR am gleichen Tag und die 4x100mL mix Staffel wichtiger waren. In diesem Jahr fühlte ich mich nur austrainiert genug für beides. Mit einer Wahnsinns-Bestzeit von 2:19,73 und einem überraschenden 2. Platz hat sich das auch gelohnt. In der 4x100mL mix Staffel wurde ich seit vielen Jahren nun das erste Mal auf Delphin gesetzt. Wir haben schließlich mit Christian einen weiteren Top-Rückenschwimmer im Team. 59,97s war meine Split-Zeit. Sehr schön – aber es war ja fliegender Start. Insgesamt haben wir uns auf einen tollen 2. Platz gekämpft. Dann die erwähnten 100mR: 1:03,38min – tolle Bestzeit und 3. Platz. Damit war der Traum vom Tripel über die Rücken-Strecken geplatzt, aber in diesem Jahr war die Konkurrenz auch weit stärker. Angesichts der Bestzeit ist das jedenfalls kein Grund zum ärgern. Nun zum Projekt 1min auf 100mS: Ok, noch bin ich nicht so weit, aber 1:00,38min und damit sogar 1. Platz sind ein toller Schritt nach vorn. Speedo Endurance ist eben doch besser als ein Jaked-Rennanzug! Doch weiter zu den 50mR. Nach dem Kracher von Sindelfingen lief es diesmal nicht ganz so perfekt, aber mit 29,95s war es immerhin die zweite Zeit unter 30s. Dann noch die 4x50mF mix – 3. Platz. Wow. Ich wusste gar nicht, das sich Freistil schwimmen kann. Oder waren Jenny, Katja und Christian einfach nur so gut? Ich denke schon. Auf jeden Fall war es ein Deram-Team: 4x50mL mix mir mir auf der Delphin-Strecke konnten wir damit sogar gewinnen! Dafür war mein Einzelstart über 50mS nur „Standardkost“ mit 27,63s. Und noch eine Lagen-Staffel hatten wir uns ausgesucht: 4x50mL Männer: 3. Platz mit Christian, Robert und Marco und mir natürlich wieder auf der Delphin-Strecke.

Deutsche Meisterschaften der Masters – Lange Strecke – Uelzen – 24.04.-26.04.2009

Je oller, desto doller! Natürlich musste ich in diesem Jahr wieder zur DM-Masters Lange Strecke – da gab es gar keine Frage. Nach Uelzen verschlug es uns dieses Mal. Uelzen ist eine kleine Stadt nördlich von Wolfsburg, in der eine recht schicke 50m-Halle steht. Ungewöhnlich war, dass es sich um eine 6-Bahn-Anlage handelt. Dementsprechend lang zogen sich die 1500mF und 400mF hin – jeweils über mehr als 3 Stunden. Weiterhin ungewöhnlich waren die Startblöcke: Sie bestehen aus massivem Beton und haben für den Rückenstart keine horizontale Griffstange – nur vertikale. Aber am ungewöhnlichsten waren die Anschlagplatten von Daktronics: Sie sind schmaler als eine Bahn und reichen nur rund 20cm unter Wasser. Damit trifft man sie bei einigen Wenden nicht besonders gut und tritt im Extremfall sogar auf die untere Kante.

Die Vorbereitung war dieses Jahr ein Programm mit hoher Last und viel Ausdauer. Eine Woche vor der DMM standen an jedem Tag 200m Hauptschwimmart (HS) auf dem Programm – in GA2, also bei 90% Leistung. Meine HS ist bekanntlich Delphin und somit war das ein recht intensives Programm. Die Woche von der DMM startete ein weiteres Mal mit 200m HS GA2 am Montag, ging zu 200m NS GA2 (bei mir Rücken) am Dienstag über und endete am Mittwoch mit 200m HS GA2. Rückwirkend denke ich, dass ich am Mittwoch mich mehr erholen hätte sollen, denn meine Muskeln wurden nach dem ersten Wettkampftag wieder recht schwer – so wie bei wiederholtem Training mit hoher Last.

Auf jeden Fall hat mir diese intensive Vorbereitung am ersten Wettkampftag eine tolle neue Bestzeit über 400mL beschert: 4:59,75 und damit das erste Mal unter 5min. Damit habe ich die neu aufgestellte Bestzeit von Anfang März beim ISM in Berlin schon wieder um 2s unterboten. Ebenso grandios verliefen die 200mR mit 2:18,70 und damit 0,38s unter der alten Bestzeit. Hier hat sich mein Armtraining im Wasser und auf der Zugbank bezahlt gemacht, denn so kräftig konnte ich schon lange nicht mehr „ins Wasser greifen“. Beide Bestzeiten wurden mir noch versüßt mit jeweils dem ersten Platz. Übrigens: die 400mL bin ich mit 1:05min flach über 100mS angegangen – total bekloppt – aber es lief wunderbar locker und flüssig.

Die tollen Leistungen am Freitag forderten muskulär ihren Tribut. Am Sonnabend war ich schon beim Einschwimmen nicht so recht locker und die Armkraft blieb unter der Erwartung über 200mS. Mit über 1:05,5min im Angang über 100mS blieb ich unter der Leistung vom Vortag und auch wenn ich endlich einmal auf der dritten Bahn nicht so eingebrochen bin, wie sonst so häufig, reichte es „nur“ für 2:17,73 und damit 1s über der alten Bestzeit. Und wieder einmal hat sich ein ebenbürtiger Gegner gezeigt: Matthias Michaelsen war nicht zu halten. Er schwamm endlich mal auf der Langbahn eine passende Zeit zu seinen Kurzbahnleistungen und war mit 2:16,09 eben dieses Mal zu schnell für mich. Aber jetzt lehne ich mich mal aus dem Fenster und sage: Diese Zeit will ich auch noch erreichen!

Und dann war Spaßschwimmen angesetzt: 4x200mB. Ich bin mit 2:48,13 als Startschwimmer recht passabel gerutscht – auch wenn es etwas mehr als 0,5s über Bestzeit ist. Insgesamt kamen wir (Dietmar Sebald, Robert Schuler und Christian Pfeifer) auf den 4. Platz – eine respektable Leistung für 4 Schwimmer, die eigentlich gar kein Brust schwimmen können.

Am letzten Tag habe ich mir noch die 400mF vorgenommen. Ohjeh – waren meine Muskeln fest. Beim Einschwimmen streikten sie schon in beachtlicher Form. Dann die ersten hundert Meter: ein Graus. Ich fühlte mich langsam und bemerkte ich einsetzende Sauerstoffschuld durch Muskelkater in den Oberschenkeln. Kurioserweise lag ich optimal auf Bestzeitenkurs mit 1:05,33 im Angang. Nach 200m musste ich schon jeglichen Anspruch auf ein gutes Rennen aufgeben. Ich konnte einfach nicht ins Rollen kommen, weil meine Beine den so wichtigen Anschub beim „Marschieren“ über die langen Strecken versagten. Immernoch war ich ganz entgegen meines sehr langsamen Gefühls mit 2:16,66 perfekt auf Bestzeitennievau. Dann wollte ich mir langsam erlauben, die Last zu erhöhen und in die Muskelblockade hinein zu schwimmen – es waren ja nur noch 200m und ich konnte erkennen, dass ich noch Chancen auf eine Platzierung hatte. Das erste Mal „marschierte“ ich also und fühlte mich ein bisschen nach „rutschen“. Dem widersprach die Zwischenzeit: 1:12 auf dem dritten Hunderter – völlig inakzeptabel. Das Rennen schwamm ich dann noch „heim“, sicherte mir den dritten Platz und musste mich mit 4:38,28 zufrieden geben – 2s über Bestzeit. Naja .. so schlimm wars ja gar nicht. Aber wieder einmal flog ich zum Schluss heran und im Bestzeitenniveau hätte ich sogar noch Platz 2 erreichen können.

So, was lernen wir daraus? Das Hochlastraining war super und hat mir über 400mL und 200mR wunderbare Bestzeiten gebracht. Aber ich muss einen Tag mehr vor dem Wettkampf kompensieren und muss während des Wettkampfes schneller wieder die Muskeln lockern. Schliesslich will ich ja zur EM-Masters in Cadiz eine ganze Woche Wettkampf schwimmen!